Ein virtuoser Klavierabend, bei dem viel gelacht werden durfte mit Armin Fischer

In der ausverkauften Brunnenhalle in Bad Ems stellte Armin Fischer mit seinem Programm „Klavissimus“ unter Beweis, wie gut klassische Musik und Kabarett zusammenpassen können.  Sehr speziell und sehr komisch. Dabei kam der Ernst der Kompositionen nicht zu kurz. Man erlebte einen großartigen Konzertpianisten, einen Geschichtenerzähler, Kabarettisten, Komiker und ja auch Dichter.

Franz Liszt ist immer bei ihm, nicht nur in der kleinen weißen Büste auf dem Konzertflügel. Mit seiner Rapsody in fis moll eröffnet er den üppigen Reigen seiner grandiosen Interpretationen großer Komponisten in „persönlicher Bestzeit“. Ein „Vorbild“ auch Richard Clayderman mit seinem reduzierten Arbeiten mit zwei Fingern. Fischer ist noch immer beeindruckt, wie man mit Claydermans Talent so viel Vermögen machen konnte.

So entschied sich Fischer, der gerne reisen wollte, für ein nicht zu üppiges Repertoire, was er mit dem Running Gag „As time goes by“, sein Herzenslied als Barpianist auf dem Kreuzschiff, beharrlich belegen wollte, was jedoch immer wieder konterkariert wurde. Zu groß und weit seine Meisterschaft im klassischen Repertoire. Mit ihm wurde er an vorderster Front zum Captains Dinner engagiert, obwohl doch nur „hintergründig bezahlt“. Auch beim Vertrag bei der Reise bis zum Nordkap scheint etwas schief gelaufen zu sein, denn dort sollte er spielen bis zur Dunkelheit.

Stolz zeigt er seine Socken aus New York mit Klaviertastatur als Dekor. Eine solche habe auch George Gershwin gehabt und als seine Reinigungskraft sie zum Reinigen der Klaviertastatur benutze, seien die ersten Takte der Rapsody in Blue entstanden. Gerschwin komponierte weiter, damit Clayderman das Stück nicht spielen konnte. Umso mehr griff Armin Fischer nun in die Tasten. Auch durfte das Publikum Liszt überdimensional große linke Hand sehen, die ein Kritiker Armin Fischer einst attestiert hat.

Man konnte ferner hören, wie sich Johann Sebastians Bach Kompositionen auf Rock und Pop ausgewirkt haben, was Chopins Minutenwalzer mit einem hartgekochten Ei zu tun haben und dass viele dunkle Noten am Ende eines Stückes ein Zeichen dafür sind, dass das Stück nicht gut ausgeht. „Für Elise“ war ein Beispiel für eine Weisheit, die Fischer von einem Politiker übernommen hat: Wenn man einen Fehler macht, muss man ihn bei der Wiederholung auch wiederholen und zwar so lange, bis er vertrauensbildende Maßnahme heißt.

Das Publikum hat seine helle Freude am grandiosen Klavierspiel des Künstlers, an seinem Wortwitz, seinen Grimassen, seinem schauspielerischen Talent. Ganz groß dann der Teil „Wünsch Dir was“. „Ich nehme sie alle“, meint Armin Fischer auf die zugerufenen Titel. Ja und er spielt sie auch alle zusammen in einem fantastischen Impro- Potpourri. Wenn Musik heilt und Lachen gesund ist, dann war das Benefizkonzert mit Armin Fischer ein sehr gesunder Abend.

Darüber und über den guten Besuch freuten sich Dirk Wiedenhues als Präsident des Lions Clubs Bad Ems und Dr. Martin Schencking als Vorsitzender des Fördervereins Stationäres Hospiz Rhein-Lahn besonders. Das Erdgeschoss des Hospiz-Neubaus in Nassau Scheuern sei bereits vollendet. Im Januar soll Richtfest gefeiert werden. Für die Eröffnung ist der Oktober 2024 avisiert. Doch es braucht noch viele weitere Spenden. Allein für die Gestaltung des Parks sind Kosten von 500.000 bis 600.00 Euro veranschlagt.